Die Bauindustrie nachhaltiger und zukunftsfähiger gestalten: Eine Herausforderung, die angesichts des Klimawandels und des EU-Ziels, „bis 2050 über einen klimaneutralen Gebäudebestand zu verfügen“ von immenser Bedeutung ist. Dazu kommen die aktuell sprunghaft steigenden Energiepreise, die das energieeffiziente Bauen noch mehr in den Fokus rücken. Doch was bedeutet Energieeffizienz konkret und wie können Beteiligte aus der Baubranche für mehr Effizienz sorgen? Hier finden Sie Antworten.
Die Bauindustrie gilt als eine der Hauptverantwortlichen der globalen Erderwärmung: Rund 40 % der CO2-Emissionen und nahezu ein Drittel aller Abfälle in der EU entstehen durch das Baugewerbe (Europäische Kommission, Living and Construction, 2022). Eine Bauindustrie, die moderne Erkenntnisse zum Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit ignoriert, wird daher über kurz oder lang zum Problem fürs Klima. Doch was wäre, wenn wir Bauen nicht als Problem, sondern auch als Teil der Lösung betrachten? Wenn Bauunternehmen mithilfe moderner Baukonzepte, Technologien oder Rohstoffverwertung für mehr Energieeffizienz sorgen? Hier sind Akteure wie Planer, Architekten, Baustofferzeuger und Bauträger gefragt.
Energieeffizientes Bauen bedeutet mehr als „nur“ nachhaltige Baustoffe zu verwenden. Es muss alle Ebenen des Bauprozesses mitdenken: von der Wiederverwertbarkeit von Baumaterialien über die Abfälle, die während des Bauens anfallen, bis hin zu den Emissionen, die nach Errichtung zum laufenden Betrieb des Gebäudes aufgewendet werden müssen. Zudem gibt es rechtliche Normen für Neubauten. Der Gesetzgeber regelt zum Beispiel, wieviel Heizenergie pro Quadratmeter und Jahr verbraucht werden darf. Experten empfehlen sogar, von sich aus deutlich über diese Mindestanforderungen hinauszugehen – denn mit Blick auf die Klimaziele sind weitere Verschärfungen nicht unwahrscheinlich.
Immerhin: Der Staat fordert nicht nur, er fördert auch. Attraktive Prämien für nachhaltige Baumaterialien, alternative Energiequellen und stromsparende Gebäudelösungen machen Kunden die Entscheidung für Energieeffizienz deutlich leichter.
Ein energieeffizientes Haus verbraucht möglichst wenig Strom und Heizenergie. Dabei unterstützen Baustoffe, wie etwa Holz, die besser dämmen und daher für mehr Effizienz sorgen. Oder Baustoffe, die bei der Herstellung und beim Transport weniger Energie benötigen und somit auf eine andere Art und Weise nachhaltig sind (z.B. regional hergestellte Leichtbetonbaustoffe). Zudem gibt es architektonische Hauskonzepte, die eine Vorreiterrolle im energieeffizienten Bauen einnehmen. So etwa:
Und wie sieht’s aus mit Tiny Houses? Ist kleiner automatisch gleich energieschonender? Nicht ganz. Klar, es gibt weniger Raum zu beheizen und weniger Strom ist erforderlich. Aber auch hier muss darauf geachtet werden, dass etwa umweltfreundlichere Baumaterialien zum Einsatz kommen, die für eine gute Wärmedämmung sorgen.
Nicht nur bei Neubauten, auch bei der Gebäudesanierung ist Energie ein ganz wichtiges Thema. Schon ein paar wenige Maßnahmen können sich in der Energiebilanz deutlich niederschlagen. So zum Beispiel:
Ein großer Knackpunkt der Energie- und Klimawende ist auch die Wiederverwendung von Baustoffen. Warum? Weil durch das Recycling von Materialien sowohl der Abfall als auch der Ressourcenverbrauch minimiert werden und damit Ressourcen und CO2 gespart werden können. Und das vom Entwurf bis zum Bau, der Nutzung und dem eventuellen Rückbau. Erleichtert wird die Kreislaufwirtschaft durch die Digitalisierung. Digitale Tools helfen etwa bei der genauen Erfassung von Baustoffen und deren Eigenschaften und erleichtern damit den Recycling-Vorgang.
Die Digitalisierung ermöglicht es in vielen Bereichen, eine bessere Zukunft zu bauen. Schließlich liefert sie wichtige Instrumente für nachhaltiges Bauen und Sanieren und hilft dabei, die immer komplexer werdenden Anforderungen an das Bauwesen rund um Klimaschutz, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit umzusetzen. Dies mithilfe von digitalen Management-Tools und der Arbeit mit Künstlicher Intelligenz, 3D-Modellierung, VR/AR und Co., die unter anderem unterstützen bei:
Generell ist festzustellen, dass man die Welt des Gebäudebaus nicht neu erfinden muss, um energieeffizient zu bauen. Der Architekt, der Installateur, der Maurer oder der Dachdecker – alle können wesentlich zur Errichtung eines energieeffizienten Gebäudes beitragen. Und das lohnt sich auch. Denn selbst wenn sich die Energiepreise wieder normalisieren sollten: Nachhaltigkeit, „Green Living“ mit natürlichen Baustoffen sowie Energieeffizienz als Beitrag zur Klimawende werden für Gebäudebesitzer ganz wichtige Themen bleiben.
Als führender Informationsdienstleiter für die Baubranche unterstützen wir nachhaltige und energieeffiziente Projekte. In unserem Xplorer finden DOCUmedia-Kunden genau die richtigen Ausschreibungen, um ihren Beitrag zu mehr Energieeffizienz am Bau leisten zu können. Noch kein Kunde? Dann treten Sie mit uns in Kontakt, um gemeinsam herauszufinden, wie wir Ihr Unternehmen unterstützen können.
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