Jahrelang hat die Bauwirtschaft in Österreich einen Umsatzrekord nach dem anderen aufgestellt – 2022 wurde das Wachstum deutlich eingebremst. Neben Preissteigerungen und Lieferengpässen bei Baumaterialien ist der Arbeitskräftemangel ein Hauptgrund dafür, dass die Wachstumsprognosen weiterhin gedämpft bleiben: Mitte des Vorjahres zählte das AMS fast 9.000 offene Stellen im Baubereich. Eine mögliche Lösung ist der Einsatz von Robotern. Bei uns erfahren Sie mehr über die aktuelle Situation der Robotik auf der Baustelle und technologische Trends.
Besonders ambitioniert ist die japanische Raumfahrtbehörde, die Roboter bis 2030 auf den Mond schicken will, um dort Häuser zu bauen. Doch auch irdische Baufirmen haben die Zeichen der Zeit erkannt, wie eine internationale Umfrage in Auftrag des Technikkonzerns ABB ergibt. 81 Prozent der 1.900 Befragten geben an, Robotik und Automatisierung in den kommenden zehn Jahren einführen oder verstärkt einsetzen zu wollen. Das wäre ein deutlicher Innovationsschub, denn aktuell nutzt laut der Umfrage nur etwas mehr als jedes zweite Unternehmen Roboter-Technologie. Zum Vergleich: In der Automobilindustrie sind es schon 84 Prozent.
Die erste Generation der Maschinen wurde für Einzelaufgaben eingesetzt: Schweißarbeiten zum Beispiel oder das Glätten von Beton. Aktuelle Roboter erledigen vor allem Routine-Handgriffe. Der Prototyp eines „Maurer-Roboters“ in Australien hat in 60 Minuten schon 1000 Ziegel gesetzt und in 48 Stunden die Mauern eines Hauses hochgezogen – für menschliche „Kollegen“ sind diese Zahlen unerreichbar. Die elektronischen Bauarbeiter heben außerdem schwere Lasten, transportieren Gegenstände von A nach B und fertigen Bauteile auf den Millimeter genau an.
Roboter ersetzen somit nicht nur fehlende Fachkräfte. Sie erhöhen die Sicherheit auf der Baustelle, sind schneller und präziser als Menschen, machen keine Fehler, bleiben stets gesund und verursachen keinerlei Personalkosten.
Ein Problem sind derzeit noch die hohen Anschaffungskosten für die Maschinen. Das dürfte sich durch die Massenproduktion bald ändern. Künftig dürften sie Hochhäuser daher genauso fließbandartig anfertigen wie derzeit schon Fahrzeuge – nur dass diese Fertigungsstraßen dann nicht waagrecht, sondern senkrecht verlaufen werden.
Neben den genannten Vorteilen versprechen sich die Hersteller davon auch einen positiven Umwelteffekt. Roboter arbeiten nämlich wesentlich effizienter als Menschen und produzieren weniger Abfall. Ein Pilotprojekt bei „Intelligent City“, einem kanadischen Hersteller von Modulhäusern, hat gezeigt: Die Abfallmenge ist um 30 Prozent gesunken, während die Produktionsleistung um 15 Prozent erhöht wurde.
Wird der Mensch damit komplett überflüssig? Natürlich nicht, denn Maschinen können nur das leisten, was ihnen ihre Programmierer vermitteln. Und während der Roboter per se keine Fehler macht, können bei der Programmierung sehr wohl Fehler passieren. Daher kann man die Bauhelfer auch noch nicht komplett autonom und ohne menschliche Aufsicht zu Werke gehen lassen, zumal sich bei einer Fehlfunktion rechtliche Fragen stellen würden.
Letztlich ist auch die Komplexität von Baustellen eine ungelöste Herausforderung. An einem Autofließband ist die Umgebung immer die gleiche, eine Baustelle sieht jeden Tag anders aus. Mit anderen Worten: Die Technologie muss weiter verbessert werden, damit die Robotik am Bau eine breite Akzeptanz erfährt und eine echte Alternative wird.
Bis es so weit ist, gibt es zum Glück andere Möglichkeiten der Effizienzsteigerung. So können Baufirmen dem Fachkräftemangel mit einer schlankeren Administration begegnen und ihren Mitarbeitern die Auftragssichtung erleichtern. Ein Partner, mit dem das zu bewerkstelligen ist, heißt DOCUmedia und ist ein führender Informationsdienstleister im Baugewerbe. Sie wollen mehr über das Traditionsunternehmen, seine Online-Datenbank Xplorer oder die vielen Filtermöglichkeiten bei der Auftragssuche erfahren? Eine Formularnachricht genügt …
Abschließender Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei Personenbezeichnungen und personenbezogenen Hauptwörtern auf dieser Website die männliche Form verwendet. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.
Unsere Redaktion informierte Sie über aktuelle Themen rund um Bauprojekte, Ausschreibungen und branchenspezifische Schwerpunktthemen – unabhängig und kostenfrei.